Neurologie und Psychiatrie sind die Nervenheilkunde, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sind die Psychosomatik

Bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurden alle Erkrankungen des menschlichen Nervensystems in einem medizinischen Fachgebiet zusammengefasst: der Nervenheilkunde. Auf diesem Fachgebiet war dann der Arzt für Neurologie und Psychiatrie tätig. 

Da das Wissen in diesem Fachgebiet immer größer wurde, teilte man die Nervenheilkunde Mitte der neunziger Jahre: es gab nun einen Facharzt für Neurologie für die mehr somatisch bedingten Nervenkrankheiten, und einen Facharzt für Psychiatrie für die psychischen Nervenkrankheiten. Aus letzterem wurde kurz darauf der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Obwohl die Teilung unumgänglich war, ist sie auf der anderen Seite künstlich und schade. Denn natürlich weiß man, dass viele neurologische Erkrankungen seelische Auswirkungen haben. Auf der anderen Seite kennt man heute die biologischen Hintergründe der seelischen Symptome und Krankheiten. Alle Nervenkrankheiten haben auch soziale Gründe oder Auswirkungen. 

Als Nervenarzt trenne ich die Fachgebiete nicht und habe ein bio-psycho-soziales Modell der Nervenleiden. 

Während meiner langjährigen klinischen Tätigkeit erwarb ich auch die Facharztbezeichnung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Dieses Fachgebiet beinhaltet die Erkennung und Behandlung von Krankheiten, an deren Verursachung oder Chronifizierung psychosoziale, psychosomatische oder somatopsychische Faktoren einschließlich dadurch bedingter Wechselwirkungen maßgeblich beteiligt sind. 

Naturgemäß hat dieses Fachgebiet eine sehr enge Verwandtschaft zur Nervenheilkunde. Die Patienten meiner Nervenarztpraxis profitieren von der Tatsache, dass ich mich nicht nur in der medikamentösen Behandlung von neurologischen und psychischen Krankheiten auskenne, sondern auch Spezialwissen in der Psychotherapie vorweisen kann.